Einführung: Die MB & F Legacy Machine Nr. 1 Silberstein

Die Vermächtnismaschinen sind das Ergebnis eines Gedankenexperiments: Wie würden die Horologischen Maschinen aussehen, fragte sich Max Büsser, ob sie im 19. Jahrhundert entworfen worden wäre? Die Ergebnisse sind Uhren, die einige der Kardinalmerkmale und Tugenden der Uhrenmacherei des 19. Jahrhunderts - vor allem die Schweizer Uhrmacherei - im Hinblick auf das Finish und das allgemeine Bewegungslayout nehmen und diese Elemente als Teil einer Designkomposition vorstellen, die eine Meditation des 21. Jahrhunderts ist Auf der hölzernen Nostalgie. Die neueste Version der Legacy Machine ist eine neue Torsion auf die Nostalgie, mit einem Design von Alain Silberstein, und interessanterweise entstanden einige der Features der Legacy Machine Nr. 1 Silberstein aus Silbersteins Kritik am ersten Legacy Machine Design , Sowie sein Interesse an der Neudefinition seines symbolischen Potenzials.

Alain Silberstein begann im Jahr 2012 mit der Herstellung von Uhren unter seinem eigenen Namen, und zu der Zeit waren sie ein Hauch frischer Luft. Sein Fokus, dank seines Designhintergrundes, war auf dem, was man als Kosmetik entlassen konnte, aber seine Uhren, die umfangreiche Gebrauch von einfachen, geometrischen Formen und hellen Primärfarben machten, hatten eine erfrischende Verspieltheit über sie, die selten war und jetzt selten bleibt . Launisch, Humor und Ironie machen unangenehme Bettgenossen mit Luxus. Im Allgemeinen ist die Luxus-Uhrmacherei entweder lautes Hyper-Macho, bleibend ernsthaft oder verbiegend aristokratisch - und es gibt nur wenige Ausnahmen von der Regel. Silbersteins schrulligen Sinn für Spaß machte seine Uhren wirklich von der Menge abheben,

Eine der wenigen Ausnahmen von der Regel, dass es in der feinen Uhrmacherei keinen Humor oder Ironie gibt, ist natürlich MB & F, und im Jahr 2009 fand die erste Zusammenarbeit zwischen MB & F und Silberstein statt und produzierte die Horological Machine 2.2 Flugschreiber.

Die HM 2.2 Black Box ist ein sehr interessantes Beispiel dafür, wie flexibel MB & F's Designs sein kann. Die ursprüngliche HM 2 hat eine fast steampunk, Jules Verne Qualität; Man könnte es leicht als Instrument im Kontrollraum des Nautilus sehen (oder vielleicht auf der Konsole von HG Wells 'Time Machine), aber es wird ein ganz anderes Objekt, wie es von Silberstein interpretiert wird. Das Gefühl der Verspieltheit, das Sie von allem erwarten, was Silberstein-Entwürfe noch gibt, aber das mattschwarze Rechteck von HM 2.2 kombiniert mit den Primärfarben, die er einführt, gibt es mehr von einem Suprematisten als ein Bauhaus-Gefühl; Es sieht aus wie ein platonisches Ideal des ursprünglichen Designs, anstatt einfach eine Interpretation.

Die Legacy Machine LM1 Silberstein nimmt den gleichen Geist des Reduktionismus und wendet sie auf ein neues Thema - die Legacy Machine 1 - in einer Weise an, die Reduktionismus auch eine Art kritische Anmerkung zum ursprünglichen Entwurf macht.

Nach MB & F war der Ausgangspunkt für das LM1 Silberstein Silbersteins eigenes Gefühl, dass die wunderschönen, geschwungenen, doppelseitigen Schwänze der Legacy Machine 1, die in sich selbst lieb waren, die offensichtliche Absicht des LM1, seine große, 14 mm Balance, Schlagen auf einer sehr altmodischen 18.000 vph, in so ungehindert wie möglich. In Bezug auf die ursprüngliche Absicht der Gestaltung von LM1 denke ich ein gewisses Maß an dem, was, zu einem Design puristisch, könnte übertriebene Verzierung gedacht werden, ist ein Teil dessen, was die Uhr ganz ungefähr ist; Ende des 19. Jahrhunderts, in der Schweizer Uhrmacherei, Design und dekorative Redewendungen tendierten zum aufwendigen. Und in der klassischen Schweizer feinen Uhrmacherei, auch heute noch, ist der dekorative Impuls grundsätzlich barocker als klassisch - ein geeigneter Ort, übrigens, Für einen Ausdruck der barocken Sensibilität aus einem Land, das wirklich keine Barockzeit hatte. Ergibt die Legacy Machine 1 ihre eigenen ästhetischen Bestrebungen? Vielleicht, aber das Erbe, das es repräsentiert, war niemals explizit eine, die den Purismus suchte - obwohl, wie jedes Design-Erbe, das Ornamente ein Selbstzweck macht (George Daniels schrieb inWatchmaking , dass es nur dann ist, wenn die Uhrmacher keine wirklichen praktischen Probleme haben, um zu lösen, dass sie sich mit einem Juwel-ähnlichen Finish ablenken), ist es anfällig für eine Neuinterpretation aus einer puristischen Perspektive.

Es gibt mehrere radikale Abfahrten von LM1 im LM1 Silberstein. Wahrscheinlich der dramatischste ist der Ersatz der ursprünglichen Zwillings-Balance-Hähne mit einem einzigen transparenten Hahn aus Saphir. Der Saphir-Balance-Hahn ist an einem sehr großen Fuß befestigt, der selbst durch zwei große Schrauben an der Platte gehalten wird. Optisch ist es ein hohes Drahtspiel; Der Saphirglas ist nicht ganz durchsichtig, aber es ist klar genug, dass man wirklich einen Eindruck von etwas, das (mehr oder weniger) unter dem vorderen Kristall, schwebt, hin und her schwingt.

Ein weiterer wichtiger Ausgangspunkt ist die Vorwahl. Silberstein (wieder, per MB & F) fühlte, dass nicht nur die ursprünglichen Zwillingsbündchen Schwänze den Blick auf die Balance blockieren Sie waren auch für das Auge in Bezug auf die Sichtbarkeit der Sub-Zifferblätter zu ablenkend. Im LM1 gibt es zwei getrennte Zifferblätter, um die Zeit an zwei verschiedenen Orten zu zeigen, und jeder hat Stunden- und Minutenzeiger, die unabhängig voneinander aus zwei getrennten Kronen gesetzt werden können. Beide Sätze von Händen werden jedoch durch die einzige Balance geregelt (über ein Differential, das Energie auf die beiden Sätze von Bewegungswerken, die die Hände bewegen) leitet. Für Silberstein stellt die Balance symbolisch (und praktisch praktisch) die Teilung der idealisierten Zeit dar - was Silberstein "ewige Zeit" nennt - in Schritten, die sinnvoll gemessen werden können,

Das Endergebnis ist eine der aufwendig symbolisch geschichteten Uhren, die ich schon lange gesehen habe. Allusion und Aneignung sind natürlich schon seit Beginn der symbolischen Sprache von MB & F; Es gibt Verspieltheit, ja, aber auch eine Nostalgie für eine Zeit, Ort und Rahmen des Geistes, die nicht wiederhergestellt werden kann, und unter all der Showmanship auf dem Display in MB & F's Uhren und ihre Gestaltung und Präsentation gibt es eine Strecke von unheilbaren Melancholie . 

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